Sicherheitsaspekte beim Transport mit Fahrradträgern

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Fahrräder werden bei den Deutschen immer beliebter. Aktuell gibt es in der Bundesrepublik mehr als 70 Millionen Fahrräder. Immer mehr Menschen nehmen ihr Fahrrad auch in den Urlaub mit. Wer mit dem Auto unterwegs ist, transportiert sein Rad in der Regel mit einem Fahrradträger.

Wann ist ein Fahrradträger „sicher“?

Ein Fahrradträger ist eine Vorrichtung, die am oder im Fahrzeug montiert wird und die zum Transport von bis zu 4 Fahrrädern genutzt werden können. Die Fahrradträger sollen den sicheren Transport der Fahrräder gewährleisten. „Sicher“ in der Hinsicht, dass weder Fahrer noch Insassen des Transportfahrzeugs noch andere Verkehrsteilnehmer durch die Fahrräder gefährdet werden können und dass die Fahrräder und das Auto durch den Transport keinen Schaden erleiden können. Es gibt verschiedene Arten von Fahrradträgern:

  • Dachträger
  • Kupplungs- oder Heckträger
  • Innenraumträger

Jede dieser Varianten hat ihre Vor- und Nachteile in Bezug auf die Sicherheit.

Sicherheitsaspekte beim Transport mit Dachträgern

Bei Dachträgern werden die Fahrräder auf dem Dach des Fahrzeugs transportiert. Meistens erfolgt das stehend, manchmal aber auch liegend. In Bezug auf die Sicherheit haben Dachträger einige Vorteile gegenüber anderen Trägersystemen. Sie schränken zum Beispiel die Sicht des Fahrers nach hinten nicht ein. Auch die Länge des Fahrzeugs bleibt unverändert. Kennzeichen und Beleuchtung des Autos werden nicht verdeckt. Über lange Zeit waren Dachträger in Deutschland die einzigen offiziell zugelassenen Fahrradträger.

Sicherheitstechnisch betrachtet haben Dachträger aber einige Nachteile. Sie vergrößern beispielsweise die Höhe des Fahrzeugs enorm. Wenn der Dachträger nur selten benutzt wird, kann das der Autofahrer schnell vergessen und bei der Einfahrt in Parkhäuser, Tiefgaragen oder der Durchfahrt durch niedrige Tunnel oder Unterführungen kann es passieren, dass Auto und Fahrräder schwer beschädigt werden. Außerdem sind die Fahrräder bei Dachträgern großem Luftwiderstand ausgesetzt. Das kann dazu führen, dass sich ungenügend befestigte Fahrräder losreißen und auf die Fahrbahn stürzen.

Sicherheitsaspekte beim Transport mit Kupplungs- und Heckträgern

Diese Art von Fahrradträger sind Gestelle, die entweder auf die Anhängerkupplung gesteckt oder an der Heckklappe (Heckträger) befestigt werden. Auf diese Art und Weise lassen sich je nach Modell bis zu 4 Fahrräder gleichzeitig transportieren. Das macht diese Fahrradträger ideal für den Familienurlaub. Da die Fahrräder bei Kupplungs- und Heckträgern im Windschatten des Fahrzeugs montiert sind, werden sie während der Fahrt nicht so stark belastet. Wenn die Fahrräder gut verzurrt sind, dürfte sich kaum eines während der Fahrt lösen können.

Trotzdem gibt es auch bei diesen Fahrradträgern einige sicherheitstechnische Probleme. Durch Kupplungs- und Heckträger wird die Länge des Fahrzeugs vergrößert. Dadurch kann es passieren, dass die Bikes oder andere Autos beim Einparken beschädigt werden, wenn der Fahrer den Fahrradträger vergisst. Werden die Fahrräder falsch befestigt oder ist der Fahrradträger nicht richtig montiert, kann es passieren, dass sie die Sicht nach hinten verdecken. Außerdem sollte in regelmäßigen Abständen geprüft werden, ob das Nummernschild am Fahrradträger noch vorhanden ist und die Beleuchtung, Richtungsanzeiger und Bremslichter einwandfrei funktionieren.

Sicherheitsaspekte beim Transport mit Innenraumträgern

Diese Variante ist die sicherste aller Fahrradträger. Die Fahrräder werden im Inneren des Fahrzeugs transportiert und sind dort nicht nur gegen Nässe, Streusalz und Wind, sondern auch gegen Diebstahl geschützt. Beim Transport mit einem Innenraumträger muss darauf geachtet werden, dass die Fahrräder nicht die Sicht nach hinten versperren und sich bei einem plötzlichen Bremsmanöver oder heftigen Kurvenfahrt nicht losreißen können. Auch für den Transport auf kurzen Strecken müssen die Bikes gut festgezurrt sein.

Allgemeine Sicherheitsaspekte beim Transport mit Fahrradträgern

Höchstgewicht

Moderne Bikes werden immer robuster und somit schwerer. Das trifft ganz besonders auf E-Bikes zu, die schnell mal 25 oder gar 30 kg wiegen können. Egal um welchen Fahrradträger es sich handelt, die zulässige Belastung (Zuladung) darf nicht überschritten werden.

Bei Dachträgern ergibt sich die Dachlast aus dem Gewicht des Fahrradträgers + Gewicht der Bikes. Diese darf die maximal zulässige Dachlast des Autos nicht überschreiten. Gleiches gilt für die Stützlast der Anhängerkupplung. Bei Heckträgern muss die maximal zulässige Belastung der Hinterachse in Betracht gezogen werden.

Wie hoch die maximale Stützlast ist, findet man in den Fahrzeugunterlagen oder auf der Plakette neben der Kupplung. Im Allgemeinen kann davon ausgegangen werden, dass moderne Fahrradträger für Belastungen zwischen 40 – 70 kg konzipiert sind. Beim Transport von E-Bikes sollte der Akku ausgebaut und im Kofferraum transportiert werden. Das verringert die Belastung des Fahrradträgers.

Transportsicherung

Zunächst muss dafür gesorgt werden, dass der Fahrradträger ordnungsgemäß und sicher am Fahrzeug befestigt wird. Es sollten nur vom Hersteller bereitgestellte Befestigungsmaterialien verwendet werden, keine Provisorien. Jedes Fahrrad muss einzeln festgezurrt werden. Zwischen den Rädern muss der Abstand so groß sein, dass sie während der Fahrt nicht gegeneinander schlagen, sich beschädigen oder losreißen können. Bei Kupplungs- und Heckträgern soll vor Antritt der Fahrt überprüft werden, ob Beleuchtung und Signaleinrichtungen einwandfrei funktionieren und ob das Nummernschild fest sitzt und gut erkennbar ist.

Achtung!

  • Niemals Planen oder Plastikfolie zum Abdecken der Fahrräder benutzen! Durch den Fahrtwind wirkt sie wie ein Segel. Sie können sich losreißen und schwere Unfälle verursachen.
  • Bei jedem Stopp muss geprüft werden, ob alle Fahrräder noch sicher befestigt sind.

Fahrverhalten

Durch den Fahrradträger ändert sich das Fahrverhalten des Autos. Das erhöhte Gewicht verlängert den Bremsweg. Bei Nässe zeigt sich dieser Effekt sehr stark. Die Fahrräder vergrößern den Luftwiderstand des Autos beträchtlich. Besonders bei Dachträgern reagiert das Fahrzeug viel empfindlicher auf Seitenwind und plötzliche Böen. Bei allen Fahradträgern empfiehlt sich eine ruhige und bedachte, so genannte defensive Fahrweise. Plötzliche Lenkbewegungen und abrupte Bremsmanöver sollten besser unterbleiben. Mit einem Fahrradträger kann nur eine bestimmte Höchstgeschwindigkeit gefahren werden. Wie hoch die ist, hängt vom Modell ab, in den meisten Fällen 130 km/h. Die Angaben stehen in der Betriebsanleitung des Herstellers. Fahrradträger sind nur zur Verwendung auf Straßen mit glatten, festen Untergrund ausgelegt. Zur Verwendung im Gelände oder auf Schotterpisten eignen sie sich nicht, da durch die vielen Stöße die mechanische Belastbarkeit der Fahrradträger schnell erreicht und überschritten wird.

Weiterführende Quellen und Links:

  1. edison.media: Deutsche besitzen 70 Millionen Fahrräder
  2. wikipedia.org/wiki/Fahrradträger
  3. www.outdoor-magazin.com
  4. www.roadbike.de: Sicherheit beim Transport: Fahrradträger im Test
  5. www.gtue.de/de/Presse/Pressemitteilungen/Archiv/61025.html

 

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